Groß war die Teilnehmerzahl an der Beerdigung von Frau Rosa Schedlbauer aus Wiedenmühle. Die Kirche von St. Georg in Prackenbach konnte die Trauergemeinde
beim Requiem, das Pater Johnson Kattayil und der ehemalige Pfarrer Johann Christian Rahm zelebrierten, kaum fassen. Sie war eine überaus geschätzte und geachtete aber auch eine humorvolle Frau. Beim Krieger- und Reservistenverein Prackenbach war
sie Fahnenmutter und Ehrenfestmutter und ein aktives Mitglied des Kath. Frauen- und Müttervereins Prackenbach-Krailing.
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Pater Johnson Kattayil schilderte die Verstorbene und ehemalige Mesnerin als eine im Glauben an Jesus Christus heimgekehrte Frau. Sie hat uns
dies durch ihr Beispiel vorgelebt und dadurch Kraft, Hoffnung und Geborgenheit geschenkt. Dabei verwies er auf das Buch Genesis in dem eine wunderbare Umschreibung unserer christlichen Hoffnung steht: „Haltet mich nicht auf, denn der Herr hat Gnade
zu meiner Reise gegeben. Lasst mich, dass ich zu meinem Herrn ziehe.“ Wir müssen unsere Verstorbene heute hergeben. Wir müssen Abschied nehmen. Aber: Den Platz in unserem Herzen wird sie immer einnahmen! Gottes Liebe wird sie in Ewigkeit nicht
fallen lassen. Diese Hoffnung ist stärker als der Tod, so der Geistliche.
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Dann gab Pater Johnson einen kurzen Lebenslauf wieder: Rosa Schedlbauer wurde am 03. August 1931 in Friedenstadl in Kinderreicher Familie
geboren. Nach der Schule war sie beim „Huis Bauern“ in Siegersdorf in der Landwirtschaft tätig. In Siegersdorf lernte sie auch ihren zukünftigen Mann, den Schmied Alois Schedlbauer aus Wiedenmühle kennen und schloss den Bund der Ehe mit ihm im
Oktober 1952. Aus dieser Ehe gingen zwei Kinder hervor. Rosalinde und Martin. Viel Freude hatte sie immer mit ihren vier Enkelkindern und in ihrem langen Leben hatte sie das Glück auch ihre drei Urenkel kennenlernen dürfen. Rosa war viele Jahre auf
ihrem Sägewerk sehr fleißig und hat oft bis tief in die Nacht Holz geschnitten, während Alois unter der Woche in der Arbeit in München war.
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Nach dem Requiem, dass vom Kirchenchor Prackenbach-Krailing unter der Leitung von Ramona Preiß-Höcherl musikalisch mitgestaltet wurde, wurden
die Nachrufe in der Pfarrkirche gesprochen.
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Die Vorsitzende des Kath. Frauen- und Müttervereins, Helga Schnitzbauer, beklagte den schmerzlichen Verlust eines langjährigen Mitgliedes. Die
„Wiedenmüller Rosa“ wie sie besser bekannt war, trat 1963 dem christlichen Mütterverein bei und hielt diesen 59 Jahre die Treue. Sie war immer zur Stelle, wenn man sie brauchte und unterstützte den Mütterverein, wo sie nur konnte, und verwöhnte
bei Festen immer mit Schmalzgebäck, so die Vorsitzende. Mit dem Sterbegebet des Müttervereins und einem Dank für all die Jahre schloss sie ihre Ausführungen.
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Der Vorsitzende des Krieger- und Reservistenvereins Prackenbach, Wolfgang Schnitzbauer war überrascht von dem plötzlichen Ableben ihrer
Fahnenmutter Rosa Schedlbauer die beim 100-jährigen Gründungsfest 1985 diese ehrenvolle Aufgabe übernahm. Auch war sie 25 Jahre später, beim 125-jährigen Gründungsfest dabei und übernahm das Ehrenamt der Ehrenfestfutter. Er schilderte Rosa
Schedlbauer als eine ganz besondere Frau, die mit Rat und Tat immer zur Stelle und dem Verein sehr verbunden war. Im Namen des Vereins dankte er der fröhlich und bescheidenen Rosa Schedlbauer als einen wertvollen Menschen, um die der Verein trauert
und ihr ein ehrendes Gedenken bewahren will.
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Kirchenpfleger Ferdl Klement dankte der ehemaligen Mesnerin für ihren 16-jährigen Dienst, den sie seit 1995 zu aller Zufriedenheit in der
Kirche St. Georg Prackenbach tat. Sie war eine sehr gewissenhafte, geschätzte und geachtete Mesnerin in all den Jahren. Sie war mehr oder weniger in dieser Zeit das Rückgrat der Pfarrfamilie und war bei vielen Taufen, Erstkommunionen, Firmungen,
Trauungen und Beerdigungen im täglichen Mittelpunkt des Prackenbacher Pfarrlebens. Aber auch für den ehemaligen Pfarrer Johann Christian Rahm war sie mehr als nur eine Mesnerin denn sie versorgte ihn auch häuslich und war die gute Seele auch im
Pfarrhof. Im Namen von Kirchenverwaltung und der Pfarrgemeinde Prackenbach dankte Klement für die vielfältigen ehrenamtlichen Arbeiten. Im Gebete und am Altare Gottes wolle man ihrer gedenken.
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Nach dem Requiem bildete sich mit Pater Johnson Kattayil und Pfarrer Johann Christian Rahm ein langer Trauerzug mit der Blaskapelle Ränkam zur
letzten Ruhestätte mit starken Abordnungen des Krieger- und Reservistenvereins und des Müttervereins Prackenbach mit ihren Fahnen. Drei Salutschüsse galten der Fahnenmutter, während die Blaskapelle Ränkam ein letztes Musikstück intonierte. Ehe
sich die Trauergemeinde an der letzten Ruhestätte verabschiedete empfahl Pfarrer Johann Christian Rahm mit einem „Salve Regina“ die Verstorbene der Mutter Gottes.
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