Berggottesdienst beim Aussichtspunkt bei Igleinsberg
mit H. H. Pfarrer Johann Christian Rahm am 06. Juli 2011

De’ Grüabig’n und Pfarrer Rahm luden dazu ein

Gruppenbild „De Grüabig’n“ mit H. H. Pfarrer Johann Christian in ihrer Mitte
 

Das Wetter war wie bestellt, die Natur nach dem Gewitter wie gemalt und aufatmend, als Pfarrer Johann Christian Rahm am Mittwochabend am Aussichtspunkt, dem herrlichen Fleckchen Erde seitwärts der Kesselbodenkapelle bei Igleinsberg, den 5. Berggottesdienst feierte. An die 100 Gläubige aus der Pfarrei aber auch aus der engeren und weiteren Umgebung waren der Einladung gefolgt.

Pfarrer Johann Christian Rahm begrüßte die Menschen, die heraufgewandert sind in diese wunderschöne Gegend und meinte, dass man schon viel Schönes hier auf dem Aussichtspunkt erlebt haben und man auch so manches Schwere auf den wohl höchsten Altar der Gemeinde bei der Messfeier gelegt habe.

An diesem Abend zog sich ein Faden der Wehmut durch die Messfeier, war es doch der „vorläufig“ letzte Berggottesdienst, den der äußerst beliebte Seelsorger mit seinen Pfarrkindern feierte, da er ab September in die Pfarrei Aiterhofen/Geltolfing versetzt wurde, so Franz Mothes in der Einleitung der Messgesänge, die Hermann Rabenbauer ausgewählt und zusammen gestellt hatte. Dabei wollten sich die Grüabig´n für die gute, fünfzehnjährige Zusammenarbeit bedanken, schreibt Mothes in seiner Einleitung weiter. „Sein Weggang reißt eine Lücke in unsere Reihen, die so leicht nicht wieder ausgefüllt werden kann“ und wünschte ihm in seiner neuen Pfarrei einen guten Einstand, eine glückliche Hand und gute Predigt-Idee.“ Wir würden uns freuen, wenn sie die traditionelle Bergmesse auch weiterhin mit uns am Aussichtspunkt in ihrer unnachahmlichen, humorvollen Art und Weise feiern würden,“ war der Wunsch der Grüabig’n.

 
Blick auf das Heimatdorf Prackenbach mit seinen Erhebungen im Hintergrund
 

Dann gestaltete der Männerchor mit Franz Mothes, Josef Baumgartner, Hermann Rabenbauer, Josef Maurer, Michael Kellermeier, Ferdl Klement und Georg Ecker die Messfeier in der Abgeschiedenheit der Bergwelt ehrfurchtsvoll mit ihren waldlerischen Liedern musikalisch mit. Begleitet wurden sie von Regina Christof (Zither), Anna Bartl (Hackbrett) und Sepp Maurer (Gitarre).

Im Eingangslied von Helmut Gärtner heißt es in der zweiten Strophe: „Heut, do herob´n auf das Hai, stimma den Lobgesang ein“, beim Glorialied aus der Zwiesler Messe von Fritz Maurer dankten die Grübig´n dem „Herrgott aufs Neu, für jede Hajf und Gnad´n. Mir hoitn aus, gebn net kloa bei...“ und beim Zwischengesang erklang das bekannte Lied: „Wie bist du worden klein“…

Wer durch die herrlichen Lieder sich bis jetzt der nassen Augen noch mächtig war, der konnte bei den Fürbitten, die Franz Mothes zusammenstellte und vortrug, die Tränen nicht mehr zurückhalten, als der Verfasser in seinen Bitten beim Herrgott neben Kinder, Politiker, Nächste den scheidenden Seelsorger einschloss, als er sagte, Gott sollte ihm Kraft an seinem neuen Wirkungsort geben, um den Schäfchen dort ein guter Hirte zu sein und ihm den Abschied von seinem inzwischen ans Herz gewachsenen Prackenbach überwinden zu können. Zudem sollte ihm der Herrgott am Tag der Bergmesse ein paar Stunden Zeit schenken, dass er auch weiterhin in seiner humorvollen und unkomplizierten Art und Weise hoch über Prackenbach das heilige Messopfer feiern kann. Für sie selber bat Mothes: Schicke uns einen Geistlichen, der mit uns oft so sturköpfigen Waidlern zusammen arbeiten kann und auch zusammen arbeiten will.
 
Pfarrer Johann Christian Rahm auf dem „Hochaltar“ beim Aussichtspunkt am Keltenstein
  

Mothes vergaß in seinen Fürbitten auch nicht den neuen Pfarrherrn und bat, der Herrgott möge uns Verstand und Willen schenken, dass man ihn ebenso herzlich und freundlich aufnehme und ihm zusammen arbeiten wie mit seinem Vorgänger.

Zum Schluss richtete auch Bürgermeister an Pfarrer Rahm Worte des Dankes an Pfarrer Rahm und schloss sich den Fürbitten von Mothes mit der Bitte an, dass er immer wieder mal in Prackenbach vorbei schauen möge.

Dann ließ er die Gedanken schweifen und meinte, es gäbe viele Probleme, gerade im Umgang mit der Nachbarschaft. „Seien wir großzügig und halten wir Frieden mit den Mitmenschen“, bat er schließlich.

Zum Schluss erklang aus den Männerkehlen das schöne Lied von den Inntaler Sängern:“ Danken für an jeden Tag, der uns g´sund is g´schenkt, danken für a jede Freud´, ob ma´s wohl bedenkt“... Bitten, dass du mit uns gehst, heut und alle Zeit.“

 
De’ Grüabig’n mit Anna Bartl (Hackbrett), Regina Christof (Zither), Josef Maurer (Gitarre) unter der Leitung und mit dem Sprecher der Fürbitten, Franz Mothes
 

Bevor Pfarrer Rahm allen seinen Segen spendete, dankte er den Grüabig’n für die schöne Gestaltung, der Mesnerin Thekla Holzapfel, allen für die Mitfeier und denen, die in irgend einer Weise bei der Gestaltung und Organisation wieder zur Verfügung gestellt hatten.

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Stand: 09. Juli 2011