Das Geheimnis von der selbstwachsenden Saat 
Kinder brachten in Körbchen ihre Erntegaben zum Altar 
am 04.10.2015

Pfarrer Josef Drexler segnete die Gläubigen und die Erntegaben
 
Bericht und Bilder: Margarete Holzfurtner
  

Das Erntedankfest ist in vielen Gemeinden eines der feierlichsten Höhepunkte des ansonsten eher tristen Herbsttages. Seinen Ursprung hat es schon in vorchristlicher Zeit. Heute steht im Mittelpunkt der Gottesdienst, bei dem eine Auswahl von landwirtschaftlichen Produkten in der Kirche platziert sind.  Es soll die Gläubigen wieder in Erinnerung rufen, welche Vielfalt von Nahrungsmittel die Erde für die Menschen bereitstellt.

Auch in der Pfarrkirche St. Georg in Prackenbach wurde am Sonntag unter dem Altarraum ein herrlicher Erntealtar mit vielen verschiedenen Produkten aufgerichtet. Ergänzt wurden sie noch  von den niedlich gefüllten Körbchen der Kinder, die sie nach dem Ernte Zug mit Pfarrer Josef Drexler und den Ministranten noch bereitstellten.

Glockengeläut und Orgelmusik  begleitete den feierlichen Zug durch die Kirche, wo  der Pfarrer alle Kirchenbesucher und Kinder zur Feier des Erntedanksonntags herzlich begrüßte. „Wir sind zusammen gekommen, Gott für die Ernte dieses Jahres zu danken“, sagte Pfarrer Drexler in seinen einführenden Worten  und mit „Erde singe, dass es klinge“, stimmte der Kinder- und Jugendchor das Eingangslied an. Lesung und Fürbitten wurden von der Mesnerin Thekla Holzapfel vorgetragen.
  
Einige Kinder beim Einzug in die Pfarrkirche
  

In seiner Predigt ging Pfarrer Drexler auf die Lesung bzw. auf das Evangelium vom Gleichnis der selbstwachsenden Saat vom naturgegebenen Automatismus ein. Denn Tatsache ist, dass wir Menschen  immer nur säen, pflanzen, begießen und düngen können , aber das Wachsen und Reifen bringt die  Erde,  dank der ihr innewohnenden Kraft „automate“ still und unauffällig hervor, von dem unsere Erntegaben hier auf dem Altar eine schwache Ahnung geben, so der Geistliche.

Gläubige Menschen erkennen hinter diesem kraftvollen Automatismus das Wirken Gottes- des Schöpfers und Lenkers des Alls – und sie danken ihm.

In seiner Ansprache ging der Pfarrer auf eine Rückschau der Menschheitsgeschichte ein, nämlich auf den Tag der Deutschen Einheit, der mit dem Erntedank zusammen fiel.  Wir, die wir es noch miterlebt haben,  können es 25 Jahre danach noch nicht fassen, dass das Wunder des Niedergangs des Kommunismus automatisch möglich wurde. Der polnische Kardinal Wojtyla, der 1978 den Papstthron bestieg, hatte am Niedergang des Kommunismus in Europa ganz wesentlich Anteil, bemerkte der Sprecher. 

  
Pfarrer Josef Drexler beim Erntedankzug zur Pfarrkirche
  

Viel zu oft lassen wir uns von dem Anschein täuschen, als brächte religiöses Leben – konsequentes unauffälliges Gebet und beharrlicher Gottesdienstbesuch- keine Frucht, betonte dazu Drexler. Dem ist nicht so: Denn Gottes Wort und Sakrament keimt in uns unmerklich und still, sprengt aber doch mit der Zeit unser bisheriges Denken auf mit der ihnen innegewordenen   automatischen Kraft und tragen in uns gute Frucht zur Ehre Gottes und zum Segen für die Menschen.

Am Ende des Gottesdienstes dankte Pfarrer Drexler den Kindern und Eltern, welche sich mit den Erntegaben beteiligten. Ganz herzlich dankte er dem Kinder- und Jugendchor unter der Leitung von Alexandra van Beek für die sehr schöne musikalische Darbietung. Ebenso dankte er Matthias Jänicke-Stöger an der Orgel, Simon Eidenschink für die Gitarrenbegleitung und Eva Maria Eidenschink für die Instrumentalbegleitung am E-Piano. Nach einem anhaltenden Applaus  und  dem Segen des Priesters stimmten alle  Kirchenbesucher in das „Großer Gott wir loben dich“ ein und die e Ministranten verteilten, wie es schon zur Tradition geworden ist, an den Seitengängen Brötchen an alle Gottesdienstbesucher.

Auch in der Filialkirche Peter und Paul in Krailing wurde am Samstag-Abend beim Vorabendgottesdienst traditionell das Erntedankfest begangen.     
  
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Stand: 05. Oktober 2015