Gründonnerstag - Beginn der Heiligen Drei Österlichen Tage  -  29. März 2018
Pfarrer Josef Drexler und Diakon Andreas Dietele erwiesen vier Katholiken der Pfarreiengemeinschaft 
den Liebesdienst der Fußwaschung - Entblößung des Altars zum Zeichen der Trauer

 

Diakon Andreas Dieterle trug das Evangelium vor
  
Bericht und Bilder: Margarete Holzfurtner
  

Vor 63 Jahren hat Papst Pius XII im Jahre 1955 im Zuge der Neuordnung der Kar- und Osterliturgie die Fußwaschung nicht nur für Bischofs- und Abteikirchen verbindlich vorgeschrieben, sondern diese auch für Stadt- und Landkirchen empfohlen.

Auch unser gegenwertiger Papst Franziskus hat vor zwei Jahren erstmals in der Kirchengeschichte auch Frauen zur Fußwaschung am Gründonnerstag zugelassen, was wir aber schon jeher praktiziert haben. So hat auch heuer wieder Pfarrer Josef Drexler mit Diakon Andreas Dieterle im Namen Jesu Christi vier verdiente Mitarbeiter/innen der Pfarreiengemeinschaft den Liebesdienst der Fußwaschung erwiesen.

  
Mitglieder der Fußwaschung: Gerlinde Zweck, Hans-Peter Altmannsperger, Franz Häußler, Edwin Schießl
  

Mit 18 Ministranten zog Pfarrer Drexler und Diakon Dieterle in die Pfarrkirche St. Georg in Prackenbach ein. Zur Einführung wies der Pfarrer darauf hin, dass wir wieder am Beginn des Triduums – der Heiligen Drei Österlichen Tage vom Leiden, Sterben und Auferstehen unseres Herrn stehen. Diese Tage seien daher dazu angetan, die Liebe zu ihm in uns wieder neu zu entfachen, weil wir uns mehr als sonst bewusst machen, wie weit er aus lauter Liebe zu uns zu gehen bereit war: bis zum qualvollen Verbrechertod am Kreuz.

Und so begrüßte er alle Gläubigen der Pfarreiengemeinschaft, vor allem die Erstkommunionkinder und Firmlinge dieses Jahres, denen die Mitfeier dieser drei heiligen Tage zur guten Vorbereitung auf ihre großen Tage dienen möge und hieß alle, heuer in Prackenbach zur zentralen Feier des österlichen Triduums, herzlich willkommen, an dem wir vor allem die letzten Stunden im Erdenleben unseres Herrn in den Blick nehmen, bevor er sich anschickte für uns in Leiden und Tod zu gehen.
  
Mitglieder der Fußwaschung: Gerlinde Zweck, Hans-Peter Altmannsperger, Franz Häußler, Edwin Schießl
  
Die beiden Lesungen trugen Hedwig Weber und Pfarrer Drexler vor  und Diakon Dieterle übernahm das Evangelium nach Johannes. Der Kirchenchor unter der Leitung von Ramona Preiß/Höcherl,  mit  Orgelbegleitung durch Johann Preiß, sorgte für musikalische Mitgestaltung. Nach dem Gloria verstummte jedoch die Orgel und die Ratschen übernahmen für den Rest des Gottesdienstes die Schellen der Ministranten.
 
Pfarrer Josef Drexler und Diakon Andreas Dieterle bei der Fußwaschung
  

In seiner Predigt erwähnte Diakon Dieterle die drei österlichen Tage, von denen jeder einzelne seinen tiefen Sinn verlieren würde, wenn wir ihn nicht im Zusammenhang mit den anderen feiern würden. Und so stehen heute zwei wunderbare Ereignisse an. Der Herr stiftet am heutigen Abend die Eucharistie und zum anderen macht er sich klein und wäscht ihnen die Füße. Zwei Vermächtnisse, zwischen denen sich das ganze christliche Leben entfaltet.

Schließlich bemerkte Dieterle, dass diese Abendmahlsfeier viel mehr ist, als ein reines miteinander essen. Jesus feiert heute das letzte Abendmahl mit uns, bevor er das Leiden auf sich nahm. Dadurch sollen wir ihm ähnlicher werden, in seiner Gottverbundenheit. Aus dieser Liebe heraus wäscht er den Jüngern sogar die Füße.

  
Diakon Andreas Dieterle bei seiner Predigt
  
Der Auftrag Jesu „Tut dies zu meinem Gedächtnis“ bedeutet, die Eucharistie zu feiern und dann aus dieser empfangenen Liebe heraus niederzuknien  und den Schwestern und Brüdern die Füße waschen. Sie ist nicht nur eine demütige Geste, sondern eine Art zu leben, eine christliche Grundhaltung, die wir gerade in unserer Zeit notwendig brachen. Möge uns alle der Herr dazu von neuem ermutigen und mit dem Empfang seines Leibes stärken.
  
Pfarrer Josef Drexler und Diakon Andreas Dieterle mit den Ministranten bei der Hl. Wandlung
  

Nach den Fürbitten, die Mesnerin Gerlinde Zweck vortrug, nahmen die beiden Geistlichen die Fußwaschung vor. Bei der Auswahl der Kandidaten hat Pfarrer Drexler Pfarrangehörige in den Blick genommen,  die sich bei der Pfarrgemeinderatswahl im Februar zur Kandidatur gestellt hatten, aber für einen Sitz im Pfarrgemeinderat nicht ausreichend Wählerstimmen erhalten haben. Dabei wollt er diesen Personen noch einmal seine Wertschätzung für ihre Bereitschaft zur Mitarbeit zum Ausdruck bringen. Aus der Pfarrei Moosbach sind dies Oberstleutnand a.d. Hans-Peter Altmannsperger, Franz Häußler Landwirt aus Unterrubendorf und schließlich Edwin Schießl, Mitglied der  Bundeswehr.

Die Prackenbacher/Krailinger-Kandidaten, die bei der Pfarrgemeinderatswahl nicht ausreichend Stimmen erhalten haben,  waren Andrea Heiland, Schwabenstraße,  Marina Holzer, Ringstraße und Annabel Wühr aus Ruhmannsdorf.

Letztere genannte Personen sind zur Fußwaschung nicht erschienen, da sie verhindert waren, wofür der Pfarrer  volles Verständnis hatte. Alle Personen, ob anwesend oder nicht – sind Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zur Ehre Gottes und zum Wohl der Menschen, so Drexler.

Die ausgewählten Personen stehen stellvertretend für so manch andere, die oft in ganz unspektakulären Weise der Gemeinschaft dienen und stehen letztlich stellvertretend für alle Pfarrangehörigen, der der Liebe und Sorge des Pfarrers anvertraut sind, der ein guter Hirte nach dem Vorbild Jesu sein soll.

Diese Demutsgeste der Fußwaschung wolle Pfarrer Drexler all denen gegenüber er in seiner Hirtensorge gefehlt und möglicherweise enttäuscht und verletzt hat, verstanden wissen und bat  demütig um Verzeihung.

 
Das Allerheiligte wird zum Seitenaltar gebracht
 

Am Ende des Gottesdienstes wurde das Allerheiligste vom Hauptaltar zum Seitenaltar getragen und als Zeichen der Trauer der Altar von allen Gegenständen entblößt. Eine Zeremonie, die unbedingt zum Gründonnerstag dazu gehört, betonte Drexler. Da die Gottesdienste der drei Tage als einer zu sehen ist, wurde am Ende dieses Abendmahlsamtes kein Segen erteilt. Anschließend lud er die Gläubigen zur Mitfeier der Ostergottesdienste ein.

In der nach dem Gottesdienst folgenden Anbetung waren die Gläubigen in Gruppen eingeladen, symbolisch für Jesus Wache zu halten und zu beten. Für die Mitfeier des Gottesdienstes dankte Pfarrer Drexler allen Kirchenbesuchern.
 
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Stand: 31. März 2018