Bildungsabend
über Indien –
Pfarrer John Kodiamkunnel erzählt von seiner Heimat Indien im
Bundesstaat Kerala
am 15. November 2013 im Gasthof Kerscher, Moosbach
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Heimatkirche von
Pfarrer John |
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Bericht und Bilder: Margarete Holzfurtner | |||
Die älteste
bekannte Zivilisation auf dem indischen Subkontinent und eine der ältesten
Hochkulturen der Welt, ist die Induskultur. Ihre Geschichte reicht
mindestens 5 000 Jahre zurück, erzählte Pfarrer John
Kodiamkunnel unter anderem in seinem sehr interessanten Vortrag von
seiner Heimat Indien, den er mit sehr vielen Bildern durch eine
Power-Point Präsentation bereicherte. |
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Zum
Bildungsabend am Freitag Abend hatten die
Pfarreien aus Prackenbach und Moosbach sowie die Kath.
Erwachsenenbildung Regen ins Gasthaus Kerscher eingeladen. Der Referent
Pfarrer John Kodiamkunnel konnte neben den gut 80 Besuchern
auch den 1. und 2. Bürgermeister Xaver Eckl und Karl Engl herzlich
willkommen heissen und dankte Josef Ettl, Beiratsmitglied der KEB für
seine Unterstützung. Der Name
Indien stammt aus dem alten Indus-Tal
am Ufer des großen Flusses Indus, der eine Länge von 2900 km hat. „In
meiner Heimat sagt man zu Indien „Bharath“ wie zum Beispiel zu
Deutschland im Englischen „Germany““,
erzählt Pfarrer John. Indien ist ein parlamentarischer Staat und liegt in
Südasien, ist Mitglied des Commonwealth und in 28 Bundesstaaten
eingeteilt. Flächenmäßig
ist es mit 3.287.469 km² das siebtgrößte Land der Erde. Bevölkerungsmäßig
ist es mit 1,23 Mrd. Einwohnern nach
China das 2. größte
Land der Erde . Die Hauptstadt ist Neu Delhi, erzählt Pfarrer John weiter
und meinte, er könne sich nur auf einen kleinen Teil beschränken,
da es sonst den Rahmen
sprengen würde. Übrigens, die Entfernung von Deutschland nach Indien ist
mit dem Flugzeug in 10 Stunden zu erreichen. Das
Klima, erzählt Pfarrer John, ist maßgeblich vom Monsun geprägt. Der Südwest
und Nordostmonsun haben tiefgreifende Auswirkungen auf Temperatur und
Niederschlag. Man unterscheidet in Indien von einer Regenzeit, einer kühlen
und einer heißen Jahreszeit. Sehr
aufschlussreich zeigte sich die
Aussage des Pfarrers über die Sprachen in Indien, das 1950
18 offizielle Sprachen hatte.
Die indischen Schüler müssen drei Sprachen lernen, zu denen
„Hindi“ die Nationalsprache mit
40,22 % ist. Englisch ist die
Amtssprache. und die Muttersprache. „Jana gana mana“ heisst die
Nationalhymne, die der Redner in der „Hindi“-Sprache den Zuhörern zum
Besten gab, wobei die Zuhörer kräftig applaudierten. In
Deutsch heisst es: „Herrscher über den Geist des Volkes, Heil dir
Indiens Schicksalslenker...“ 2001
wurden in Indien sieben Religionen gezählt, berichtet
Pfarrer John weiter, von denen der Hinduismus mit 900 Mill. die
meisten Anhänger hat. Es folgt der Islam ,
die zweitgrößte Glaubensrichtung. Das Judentum sind eine religiöse
Minderheit, während das Christentum sich als drittgrößte Religion
beweist. In diesem Zusammenhang erzählte Pfr. John vom Apostel Thomas,
der um 53 nach Christus mit jüdischen Händlern in den Süden Indiens
reiste . Er missionierte die Malabarküste
des Bundesstaates Kerala im südwestlichen Indien entlang und gründete
eine Anzahl von Gemeinden. |
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Indienvortrag im
Gasthaus Kerscher – Josef Ettl bedankt sich bei Pfarrer John
Kodiamkunnel für den interessanten Vortrag
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Schließlich
erinnerte Pfarrer John auch an Vasco da Gama, der 1498 den Seeweg nach
Indien entdeckte. Dahinter steckte nicht einfach der Entdeckergeist,
sondern es ging ihm hauptsächlich darum,
die so genannte Gewürzroute zu erschließen, damit man die
wertvollen Gewürze direkt von Indien nach Europa transportieren konnte.
Es war der Beginn der Kolonialisierung und auch der christlichen Mission.
Dafür waren besonders die Jesuiten verantwortlich, von denen der Hl.
Franz Xaver 1542 nach Indien kam. Heute gibt es 2,3% Christen in Indien,
143 Diözesen, 158 Bischöfe und 5 Kardinäle. Anschließend
zeigte Pfarrer John eine Übersichtskarte vom Bundesstaat Kerala, seiner
Heimat. Die Landwirtschaft dort ist eher auf industriebezogene Produkte,
wie z.B. Kautschuk für die Gummiindustrie, ausgerichtet, als auf die
Produkte von Nahrungsmitteln. Kerala produziert 92 % Gummi und 72 % Kokos,
auch Bananen, Ingwer, Pfeffer, Muskat, Kaffee, Tee und noch vieles mehr.
Die Temperaturen liegen das ganze Jahr nicht unter 18 Grad. Im Juli gibt
es fast 25 Regentage. In Kerala fällt jährlich 3.171 mm Regen. Die
Religion teilt sich auf in 56,20 % Hindu, Muslims 24,7 und Christen 19 %.
Davon leben 60 % der Katholiken Indiens
in Kerala, davon besuchen 95% der Christen jeden Sonntag die
Sonntagsmesse. Vor der
Trauung muss sich die Frau einer dreitägigen Vorbereitung unterziehen,
auch werden Familien-Gebetskreise organisiert. Auch
Feste werden gefeiert, bemerkte der Redner. Es ist ein Fest der Farben,
die mindestens zwei Tage dauern und in einigen Gegenden sogar 10 Tage kein
Ende nehmen. Man besprengt sich gegenseitig mit gefärbtem Wasser oder
Puder und es wird ausgelassen gefeiert und es scheinen an diesen Tagen
alle Schranken aufgehoben. |
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In die
vielen Ausführungen über Kultur, Sprache, Natur und vieles mehr
zeigte Pfarrer John sehr viele Bilder, wie das Taj Machal, es ist ein 59 m
hohes und 56 m breites Mausoleum, das in Agra im indischen Bundesstaat
Uttar Pradesh auf einer 100 x 100 m großen Marmorplattform errichtet
wurde. Großmogul Shah Jaham ließ es für seine im Jahre 1631 verstorbene
Frau erbauen. Auch Tänze
von elegant gekleideten Frauen zeigte der geborene Inder, viele Kindern
und herrliche Kirchen. Er erzählte
von 2000 Kindern in einer Schule, von wahnsinnig viel Verkehr, wo die
Reisenden noch auf den Bussen oder sich auf den Waggons der Züge
niederlassen. Der äußerst
außergewöhnliche Vortrag über Indien endete mit einigen Aufnahmen über
Tänze der Inder und Pfarrer John bedankte sich für die Aufmerksamkeit.
Josef Ettl lobte das interessante Thema über Land und Leute des großen
Landes, der Heimat von Pfarrer John und überreichte ihm ein Präsent. |
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Stand: 22. November 2013 |