Hoch
interessanter Vortrag über Indien am 06. Juni 2014 im Pfarrheim Prackenbach
Pfarrer John Kodiamkunnel erzählt von seiner Heimat Indien im Bundesstaat
Kerala
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Josef Ettl, Pfarrer John und Elisabeth Högerl | |||
Bericht und Bilder: Margarete Holzfurtner | |||
Die älteste
bekannte Zivilisation auf dem indischen Subkontinent und eine der ältesten
Hochkulturen der Welt, ist die Induskultur.
Die aus 29 Bundesstaaten
gebildete Republik ist die größte Demokratie der Welt und ihre
Geschichte reicht min. 5000 Jahre zurück. Dies erzählte Pfarrer John
Kodiamkunnel neben viel Interessantem aus seiner Heimat Indien, dessen
Vortrag er mit vielen Bildern durch eine PowerPoint- Präsentation
bereicherte. Beim
Vortragsabend am Freitag Abend im Pfarrheim begrüßte der Referent alle
anwesenden Pfarrangehörigen insbesondere Josef Ettl, dem er für seine
Unterstützung sehr herzlich dankte. Eingeladen
hatte der Kath. Frauen- und Mütterverein, der sich über 50 Zuhörer ganz
besonders freute. Indien
ist ein parlamentarischer Staat und ist Mitglied des Commenwealth. Flächenmäßig
ist es mit 3.287.469 km² das siebtgrößte Land der Erde. Mit 1,23 Mrd.
Einwohner ist es nach China das 2. größte der Erde und
Neu Delhi ist seine Hauptstadt. Übrigens, die Entfernung von
Deutschland nach Indien ist mit dem Flugzeug in 10 Stunden zu erreichen. Das Klima
ist maßgeblich vom Monsun geprägt. Im Norden gibt es zwei Monate nur 2 – 3 Grad. An ansonsten
unterscheidet sich in Indien eine Regenzeit,
eine kühle und eine heiße
Jahreszeit. Ausführlich
berichtete Pfarrer John über die Sprache in Indien, das 1950 18
offizielle hatte. Die
indischen Schüler müssen drei Sprachen
lernen, zu denen „Hini“ die Nationalsprache mit 40,22 % darstellt.
Englisch ist die Amtssprache. Zudem gibt es vier unterschiedliche
Alphabets. „Jana gana mana“ heisst z.B. die Nationalhymne, das auf
Deutsch bedeutet: „Herrscher über den Geist des Volkes, Heil dir
Indiens Schicksalslenker...“ |
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Hindu Tempel | |||
Von der
Religion Indiens erzählte Pfarrer John, dass 2001 sieben Religionen gezählt
wurden, von denen der Hinduismus mit 900 Mill. die meisten Anhänger hat.
Als zweitgrößte Glaubensrichtung folgt der Islam,
während das Judentum eine religiöse Minderheit bedeutet und das
Christentum sich als drittgrößte Religion beweist. In diesem
Zusammenhang erzählte der Redner auch vom Apostel Thomas, der um 53 nach
Christus mit jüdischen Händlern in den Süden Indiens reiste. Er
missionierte die Malabarküste des Bundesstaates Kerala im südwestlichen
Indien entlang und gründete eine Anzahl von Gemeinden und erbaute sieben
Kirchen. Pfarrer
John erinnerte auch an Vasco da Gama, der 1498 den Seeweg nach Indien
entdeckte. Es ging diesem nicht
einfach um eine Entdeckerlust, sondern
er wollte hauptsächlich die
so genannte Gewürzroute erschließen,
damit man die wertvollen Gewürze direkt von Indien nach Europa
transportieren kann. Es war der Beginn der Kolonialisierung und auch der
christlichen Mission. Dafür waren besonders die Jesuiten verantwortlich,
von denen der Hl. Franz Xaver 1542 nach Indien kam. Heute gibt es 2,3 %
Christen in Indien, 143 Diözesen, 158 Bischöfe und 5 Kardinäle. Im Laufe
des Vortrags zeigte Pfarrer John
den Zuhörern eine Übersichtkarte vom Bundesstaat Kerala, die Heimat von
Pfarrer John, sowie herrliche Gebäude wie die Pfarrkirche, sein
Mutterhaus und noch einige mehr. Die Landwirtschaft ist eher auf
industriebezogene Produkte, wie z.B. Kautschuk für die Gummiindustrie
ausgerichtet, als auf die Produkte von Nahrungsmittel. Kerala produziert
92 % Gummi und 72 % Kakao, auch Bananen, Ingwer, Pfeffer, Muskat, Kaffee,
Tee und noch vieles mehr. Die Temperaturen liegen das ganze Jahr nicht
unter 18 Grad. Im Juli gibt es fast 25 Regentage und es fällt jährlich
3.171 mm Regen. Die
Religion teilt sich auf in 56,20 % Hindu, Muslims 24,7 und Christen 19 %.
Davon leben 60 % der Katholiken Indiens in Kerala, davon besuchen 95 % der
Christen jeden Sonntag die Sonntagsmesse.
Vor der Trauung muss sich die Frau einer dreitägigen Vorbereitung
unterziehen, auch werden Familiengebetskreise organisiert, merkte der
Redner an. Feste
werden groß gefeiert, bemerkte Pfarrer John, von denen er eine menge Fotos mitgebracht
hatte. Sie dauern mindestens zwei Tage und in Gegenden nehmen
sie sogar 10 Tage kein Ende. Man
besprengt sich gegenseitig mit gefärbtem Wasser oder Puder und es wird
ausgelassen gefeiert und es scheinen an diesen Tagen alle Schranken
aufgehoben. In die
vielen Ausführungen über Kultur, Sprache, Natur
zeigte der Referent sehr viele Bilder, wie das Taj Macal, es ist
ein 59 m hohes und 56 m breites Mausoleum, das in Agra im indischen
Bundesstaat Uttar Pradesh auf einer 100 x 100 m großen Marmorplattform
errichtet wurde. Großmogul Shah Jaham ließ es für seine im Jahre 1631
verstorbene Frau erbauen. Auch Tänze
von elegant gekleideten Frauen zeigte der geborene Inder, viele Kinder und
herrliche Kirchen. Er erzählte von 2000 Kindern in einer Schule, alle in
Uniform, von wahnsinnig viel Verkehr, wo sich die Reisenden noch auf den
Bussen oder sich auf den Waggons der Züge niederlassen.
Der äußerst
außergewöhnliche Vortrag über Indien, den man noch Stunden ausweiten könnte,
endete mit einigen Aufnahmen über Tänze der Inder und Pfarrer John bedankte sich bei den Anwesenden für ihre Aufmerksamkeit.
Elisabeth Högerl vom FuMV überreichte an den Referenten ein kleines Präsent
im Namen der Organisation für den interessanten Vortrag .
Auch Josef Ettl bekam ein Präsent von Pfarrer John überreicht für
seine Hilfe. |
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Stand: 13. Mai 2014 |