Glossar orgeltechnischer Fachbegriffe | |
Aliquote Register, die als selbständige Pfeifenreihen die Obertöne über einem Grundton verstärken und diesem dadurch eine charakteristische Färbung
verleihen (daher auch „Färberstimmen“). Registernamen: Terz, Quinte, Septime, None, u.a. Cornett Gemischte Orgelstimme in der Zusammensetzung 8’, 4’, 2 2/3’, 2’, 1 3/5’, gelegentlich auch 1 1/3’. Wird als Einzelzug (Cornett
5fach) oder auch in selbständig zu registrierende Chöre zerlegt gebaut (Cornet decomposè.) Kräftiger, starkfarbiger Klang. Disposition Liste aller Register einer Orgel und Darstellung ihrer Verteilung auf die einzelnen Werke. Aus der Disposition sind Klangkonzept und
Klanggestalt eines Instrumentes zu erschließen. Flöten Labialregister mit weiter Mensur. Offen oder gedeckt (= gedackt gebaut). Weicher, flötenartiger Klang. gedackt siehe unter „Flöten“ Koppel Vorrichtung in der Spielanlage, die es möglich macht, die den einzelnen Werken zugeordneten Manuale untereinander zu verbinden. Der
Gebrauch der Koppeln erhöht die Zahl der möglichen Registerkombinationen um ein Vielfaches und gestattet zudem die Vereinigung der gesamten Klangmasse der Orgel auf einem Manual. Labiale Labiale Register sind solche, bei denen der Ton durch eine im Pfeifenkörper schwingende Luftsäule erzeugt wird. Die Luftsäule gerät
durch Anblasen des Labiums (lat. labium: Lippe) in Schwingung. Die Art der Tonerzeugung ist im Grunde dieselbe wie bei der Blockflöte. Linguale Linguale Register sind solche, bei denen der Ton durch eine schwingende Metallzunge erzeugt wird (wie bei Mundharmonika oder Harmonium).
Klang und Bauform der Lingualen (von lat. lingua: Zunge) sind sehr unterschiedlich. Strahlende, kraftvolle Trompeten mit langen Pfeifenbechern kontrastieren mit kurzbechrigen Soloregistern wie etwa „Voix humaine“. Solostimmen mit halblangen Bechern sind „ Basson-Hâutbois“ oder „Cromorne“ u.a.
andere Bezeichnungen für linguale Register: Zungenstimmen, Zungenregister oder auch kurz „Zungen“. Manual Mit den Händen zu spielende Klaviatur in Spieltisch oder -schrank. Jedes der übereinander angeordneten Manuale entspricht einem
Teilwerk der Orgel. Mensur Maßverhältnisse einer Orgelpfeife. Bestimmend für deren Klangeigenschaften. Mixtur Register, bei denen auf einer Taste mehrere hochliegende Pfeifen gleichzeitig erklingen. Bewirken den orgeltypischen glänzenden Klang. Pedal Mit den Füßen zu spielende Klaviatur in Spieltisch oder -schrank. Plenum Bezeichnung für die Gesamtheit aller Principale und Mixturen, oft auch im Verein mit den Zungen. Das Plenum (lat. organum plenum: volle
Orgel) ist der klangliche Kern jeder Orgel. Positiv Einmanualige, transportable Orgel mit wenigen Registern. Selten mit Pedal. Auch Bezeichnung für ein Teilwerk einer mehrmanualigen
Orgel. Principal Hauptregister der Orgel. Kräftiger, substanzreicher Ton. Ein im Prospekt stehender Principal wird gelegentlich „Praestrant“ genannt
(lat. praestare: vor(n)stehen). Prospekt Schauseite der Orgel Register Pfeifenreihe von einheitlicher Bauart und Klangcharakter. Zur Kennzeichnung der Tonlage eines Registers wird die Höhe der jeweils
tiefsten Pfeife in Fuß (‘) angegeben. Beispiel: Contre-basse 16’ ist 16X32 cm (=1 Fuß) lang, also gut 5 Meter. Rückpositiv Teilwerk einer mehrmanualigen Orgel, dem der am Spieltisch sitzende Organist den Rücken zukehrt. Infolge seiner exponierten Aufstellung
außerhalb der Hauptpartie der Orgel (meist in der Emporenbrüstung) ist der Klang des Rückpositivs besonders präsent und gut geeignet für solistische Hervorhebungen. Streicher Labialregister mit enger Mensur und daher obertonreichem, „streichendem“ Klang (Salicional, Gambe, Fugara u.ä.). Traktur Verbindung von Taste und Pfeifenventil. Kann mechanisch (durch Hebel - und Zugwirkung),
elektrisch oder pneumatisch (durch Luftdruckmechanik) funktionieren. Tremulant Vorrichtung in den Windkanälen einer Orgel, die den Orgelwind zum Beben bringt und den Ton der Pfeifen tremolieren lässt. Trompete Siehe „Linguale“ Werk „Abteilung“ einer Orgel, alle Register umfassend, die von einem Manual bzw. Pedal aus gespielt werden können. Jedes Werk ist ein in
sich geschlossener Klangkörper mit eigenem Charakter. Die Bezeichnung der Teilwerke erfolgt nach Aufstellung (Oberwerk, Brustwerk, Hinterwerk) oder Funktion (Schwellwerk, Echowerk, Pedalwerk). Jedem Werk entspricht eine Klaviatur. Windlade Verteilersystem für den Orgelwind, auf dem die Pfeifenreihen stehen. Zungenstimmen Siehe „Linguale“ |
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Stand: 03. Oktober 2002 |