Kleines Orgellexikon | |
bezogen auf die neue Orgel in „St. Georg Prackenbach:“ Aliquotregister Obertonregister, die auf allen Tasten statt des Tones, der der Taste entspricht, eine Quint, Terz oder einen anderen natürlichen
Teilton erklingen lassen. Sie werden nie allein gespielt und verschmelzen mit den Grundregistern (8’, 4’, 2’) zu synthetischen Klangfarben. Hier Sesquialter 2F und Quinte 1 1/3’. Disposition Zusammenstellung der Register einer Orgel (geordnet nach der Fußtonhöhe und Zugehörigkeit zu den einzelnen Werken). Fuß Alte Maßeinheit (ca. 30 cm). Eine 8’ Pfeife klingt notationsgemäß, eine 4’ Pfeife eine Oktave höher usw. Gedeckt Labialpfeife, bei der die obere Pfeifenmündung verschlossen ist. Dadurch wird der Ton um eine Oktave tiefer, als dies der eigentlichen
Länge der Pfeife entspräche. Natürlich ändert sich auch die Klangfarbe. Hier Subbaß 16’ Gedeckt 8’. Hauptwerk Wichtigstes und gewöhnlich auch kräftigstes Manualwerk einer Orgel. Heuler Ungewolltes Offenbleiben der Tonventilöffnung durch Staubkörner, Insekten oder ähnliches, die sich zwischen Ventilöffnungen und
Ventil schieben, so dass dieses nicht mehr vollständig schließt. Intonation Klangliche Feinabstimmung sämtlicher Orgelpfeifen im Kirchenraum. Die Vorintonation geschieht schon in der Werkstätte. Klaviatur Tastenreihe, belegt mit Ebenholz und Bein, für Hände und Füße. (Manual- oder Pedalklaviatur) Koppel Vorrichtung, die Register verschiedener Teilwerke der Orgel auf einer Klaviatur gleichzeitig spielbar zu machen. Hier II-I, II-P und
I-P. Labialpfeife Pfeife, bei der der Ton wie bei einer Blockflöte durch ein Labium erzeugt wird. Der größte Teil der Pfeifen einer Orgel sind
Labialpfeifen. Im Gegensatz dazu Zungenpfeifen. Mensur Maßverhältnisse an der Pfeife, die für den Klang ausschlaggebend sind. Der Durchmesser , die „Weitenmensur“ bestimmt die Zugehörigkeit
zum Weitchor (Flöten, Gedackte), zum Prinzipalchor oder Engchor (Streicher). Mixtur Klangkrone der Orgel, dem Prinzipalchor zugehörend, zusammengesetzt aus Quinte und Oktaven (mehrchöriges Register). Hier Progressio
2’ und Mixtur 4 F 1 1/3’. Pedalwerk Alle Register, die auf der Pedalklaviatur spielbar sind. Hier hat das Pedalwerk keine eigene Windlade, sondern steht mit dem Hauptwerk
auf einer sogenannten durchschobenen Lade. Principal Hauptregister einer Orgel, zylindrisch offene Pfeifen, normalerweise in jedem Teilwerk vertreten. Aus der Gruppe der Principalpfeifen
werden die Prospektpfeifen rekrutiert. Schleier Sichtbare Verzierung über den oberen Pfeifenmündungen, als Klangfilter erforderlich. Schleife Unterhalb sämtlicher Pfeifen eines Registers befinden sich längliche Pertinax- oder Holzleisten, die zwischen Pfeifenstock und
Fundamentbrett eingebaut sind. Für jede Pfeife steht genau eine Bohrung in dieser Schleife zur Verfügung. Durch verschieben der Schleife in Längsrichtung wird ein Register ein- oder ausgeschaltet. Schwellwerk Durch Schließen oder Öffnen von beweglichen Jalousien wird ein An- bzw. Abschwellen der Lautstärke erreicht. Hier ist das zweite
Manual als Schwellwerk konzipiert, nur die Register, die direkt dem zweiten Manual zugeordnet sind, können dynamisch verändert werden. Spieltisch Arbeitsplatz der Organisten. Von hier aus werden über die Tasten und die Registerzüge die Ventile der einzelnen Töne und die Register
betätigt. Traktur Verbindung vom Spieltisch zu den Pfeifen. Die Tastenbewegung wird mittels dünner Holzleisten (Abstrakten) zum Pfeifenventil geleitet.
Der Spieler spürt dabei den Öffnungsvorgang des Spielventils (sogenannter Druckpunkt). Tremulant Durch den Tremulanten wird der an und für sich statische Orgelklang in Bebung versetzt. Windlade Das Herzstück der Orgel. Auf ihr stehen die Pfeifen, der gesamte Mechanismus der Orgel ist auf die Windlade hin ausgerichtet, alle
Trakturen und die Windversorgung läuft zu ihr hin, von ihr aus gelangt der Wind in die Pfeifen. Windversorgung Besteht aus Gebläse, Bälgen und Windkanälen, welche den Wind den einzelnen Teilwerken zuführen. Die Teilwerke können, durch
separate Bälge, auch unterschiedlichen Winddruck erhalten. Die Windladenbälge sorgen auch dafür, dass bei unterschiedlichem Windverbrauch der Druck innerhalb eines Teilwerkes konstant bleibt. Zungenpfeifen Bei den Zungenpfeifen geschieht die Tonerzeugung nach dem Prinzip der Klarinette. Ein Zungenblatt schlägt auf eine Kehle auf. Die
Zungenstimmen geben der Orgel einen prächtigen Klang (Trompete 8’, Fagott 16’ oder sind markante Solostimmen (Hautbois 8’). |
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Stand: 03. Oktober 2002 |