Pater Alfons stellt sich am 25.09.2016 der Pfarreiengemeinschaft vor
"Herr lass mich neu beginnen“ – Von Pater Alfons Lied waren alle beeindruckt
Die Pfarrei St. Johannes feierte das alljährliche Erntedankfest

Pater Alfons sang sein beeindruckendes Lied
  
Bericht und Bilder: Margarete Holzfurtner
  

Wie jedes Jahr versammelten sich am Sonntag wieder die örtlichen Vereine mit ihren Erntegaben am Dorfbrunnen, um in einem feierlichen Kirchenzug durch den Ort, zusammen mit Pater Alfons, für den erkrankten Pfarrer Josef Drexler, den Ministranten und der Pfeffer-Musi zum Dankgottesdienst in die Kirche einzuziehen, wobei Glockengeläut und Orgelspiel den Einzug umrahmte.

Von der Landjugend geschmückte Erntekrone und ein riesiger Brotlaib zierte den Altarraum und der Hochaltar war mit wunderschönen Sonnenblumen ausgeschmückt. Auch der Kindergarten St. Johannes hatte sich heuer an der Ausschmückung des Raumes beteiligt und eine große Tafel mit gebastelten Kreuzen gestaltet, die auf der linken Seite aufgestellt war, so dass sich nach der Gabenprozession im Altarraum ein reich geschmückter Erntealtar präsentierte.

Bei der Begrüßung der Gläubigen erwähnte Pater Alfons, dass er aus dem südlichen Bundesstaat Tamil Nadu aus Indien kommt und bemerkte, dass er bereits vier Jahre in Deutschland lebt und dass er an der Kath. theologische Fakultät der LMU München studiert, um seinen Dr. abzuschließen. Er vertritt für die Zeit vom 20. September bis 20. Oktober 2016 den erkrankten Pfarrer Josef Drexler in der Pfarreiengemeinschaft Moosbach, Prackenbach-Krailing. Er wohnt in dieser Zeit im Pfarrhof Prackenbach und ist unter der Tel. 09942/8804 erreichbar.

Zum Erntedankfest meinte er, dass das Danke-Sagen zum Mittelpunkt unseres Lebens gehört. Schon bei den kleinen Kindern gehöre es zum guten Ton und im Übrigen gäbe so viele Gelegenheiten, wo ein Danke angebracht ist, ob im Alltag oder in der Eucharistie, das unser Leben wert macht

An das Evangelium vom reichen Mann und vom armen Lazarus anknüpfend, bemerkte Pater Alfons in seiner Predigt, dass wir mit der Beurteilung des Reichen vorsichtig sein sollten. Er hätte sicher niemanden bewusst etwas zuleide getan und ist wie alle jüdischen Männer am Sabbat in die Synagoge gegangen. Er war eben ein harmloser Mensch, war fromm und gut, aber er hat „die Welt“ um sich herum nicht wahrgenommen, blieb innerhalb seiner vier Wände und innerhalb dessen, was ihm wichtig und heilig war.

Deshalb will Jesus keinen harmlosen Christen, so Pater Alfons, denn ein harmloses Christentum kann die Welt nicht verändern, weil es ja nicht mehr weiß, was in der Welt wirklich los ist und wo es fehlt. Irgendwann wird die Kluft zwischen denen „Frommen“ drinnen und den Armen draußen so groß, dass sie nicht mehr überbrückbar ist.

Diese Geschichte wurde nicht erzählt, um uns Angst zu machen vor der Verdammnis, bemerkte der Geistliche. Wohl eher, um uns aufzurütteln und wach zu machen und unsere Sinne zu schärfen für das, was außerhalb unserer Kirchenmauern los ist, damit dort niemand liegen bleiben muss, nur weil wir ihn nicht sehen und niemand Not leiden muss, nur weil wir das nicht wissen.

Letztendlich sollen Christen Menschen sein, die nicht nur nach innen schauen, sondern auf die Armen und Notleidenden. Denn wo die sind, die „Lazarusse“, genau da ist auch Christus, der keinen harmlosen Christen und kein harmloses Christentum will

  
Pater Alfons Arockiaswamy segnet die Erntegaben
   

Vor der Gabenbereitung brachten die Vereine in einer Prozession ihre Erntegaben an den Altar:
Blumen, gefüllte Einkaufskörbe, Feld- und Gartenfrüchte, Obst, Hopfen und Malz und zuletzt Brot und Weintrauben und eine Lektorin sprach die passende Meditation.

Die musikalische Umrahmung des Gottesdienstes übernahm der Kirchenchor, der noch zum Schluss mit dem Lied „Ins Wasser fällt ein Stein“ mit dem Querflötensolo von Tanja Jänicke-Stöger aufwartete. Wie jedes Jahr bot Gabi Schedlbauer am Aufgang der Kirche Dritte-Welt- Waren an und bei der Landjugend wurde Dinkel- und Kürbissuppe an den „Mann“ gebracht

Bevor Pater Alfons allen Kirchenbesuchern für die Mitfeier dankte, die Erntegaben, wie auch allen Teilnehmern seinen Segen erteilte, trat er mit seiner Gitarre an den Ambo und sang mit seiner schönen festen Stimme in englischer Sprache das Lied: „Herr lass mich neu beginnen“ und die Anwesenden dankten es ihm mit einem anhaltenden Applaus. Das Großer Gott wir loben dich, endete die festliche Feier.

Nach dem Gottesdienst trafen sich dann die Vereine und Kirchenbesucher zum Mittagessen im Feuerwehrkeller beim Erntedankfest der Landjugend, wo bereits die D´Heuwazupfa“ für zünftige musikalische Unterhaltung sorgten.

  
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Stand: 29. September 2016