 |
Advent
Die
Zeit der Vorbereitung
Was
bedeutet für uns die Adventzeit?
Heutzutage
ist der Advent für viele Menschen weniger eine geruhsame Zeit. Für so
manchen bedeutet er Stress: Da
wollen Weihnachtswunsch-
listen
abgehakt werden, da müssen Familienfeste geplant und vorbereitet werden -
da setzen sich viele unter Druck, um zu Weihnachten mit einem perfekten
Fest glänzen zu können. Die Innenstädte sind überfüllt, die Stimmung
aufgeheizt.
Advent
ist auch die Zeit der Weihnachtsmärkte, des Glühweinduftes, des Plätzchenbackens
und des Liedersingens.
Kerzen,
Sterne, Märchen, Feiern und Geschenke, das macht die Adventszeit aus. Ein
Advent ohne Licht und Glanz, ohne Lieder und Wünsche ist unvorstellbar.
Aber
ist nur dies der Advent??????
Für
die Christen ist der Advent die Zeit der Erwartung, die Vorbereitungszeit
auf die Ankunft Christi, dessen "Geburtstag" in der
Weihnachtsnacht gefeiert wird. So ist es auch eine Zeit der Besinnung und
Ruhe.
Es
ist auch eine Zeit für die innere Vorbereitung als die Äußere, weil
Jesus in uns und mit uns wohnen mag. Die Zeit vor Weihnachten sollte eine
Vorbereitung sein auf das, was kommt: Gott als Kind, als Mensch.
Aber
Gott kommt nicht im Lärme der Trompeten und nicht im Flattern der
Standarten. Er kommt still und verborgen, auf leisen Sohlen. So ist
er damals schon gekommen. Während die Menschen gleichsam auf das
Hauptportal der Weltgeschichte blickten, kam er heimlich durch die Hintertür.
Nicht im Palast zu Rom wird der Christus geboren, sondern im Stall zu
Bethlehem. Und wie Gott damals gekommen ist, so kommt er auch heute noch:
still, heimlich, unbekannt, verborgen, unter Wort und Sakrament und in der
Liebe, die einer dem anderen schenkt.
Aber
was heißt das nun für uns, dass Gott kommt? Was bedeutet es für jeden
einzelnen von uns?
Zunächst
heißt es: Du sitzt in einer Zelle, in der Zelle deiner unglücklichen
Ehe/Familie, in der Zelle deiner Krankheit, in der Zelle einer Einsamkeit,
in der Zelle deines Lebensproblems, aus der du nicht heraus kannst. Du
bist allein und kämpfst einen verborgenen Kampf, einen Kampf, den
vielleicht nicht einmal der Allernächste sieht.
Advent
heißt nun: Du bist nicht allein und dein Kampf ist nicht aussichtslos. Es
ist einer bei dir, der stärker ist als du; Gott ist bei dir in deiner
Zelle. Gott hat die Welt geliebt. Und diese Liebe zeigt sich in dem,
dass er kommt..
Das
heißt Advent. Und so wird Weihnachten.
Damit
ruft der Advent ganz andere Gedanken in uns wach, als nur die besinnliche
Vorbereitung auf das Weihnachtsfest. Es ist gut, dass wir uns mit den äußeren
Dingen auf dieses Fest einstimmen, es langsam in uns wachsen lassen.
Bedeutsamer aber ist es, das in den Blick zu nehmen und ankommen zu
lassen, was mit diesem Kind in der Krippe in diese Welt gekommen ist.
Lass
uns aus seinem Kommen die Kraft, die Liebe, die Freude und den Mut schöpfen,
den wir brauchen, um diese weiterzugeben für die Menschen um uns herum
und in aller Welt.
In
diesem Sinne wünsche ich euch eine gesegnete und besinnliche
ADVENTSZEIT.
Pfr.
John Kodiamkunnel