Seniorenausflug vom 09. September 2010 führte nach Irsenfelden, 
Haindling und zum Erlebnisbauernhof in Edt bei Haselbach.

Wallfahrtskirche (links) und Kreuzkirche (rechts)
 
Wenn auch der Himmel Wolkenverhangen war, so starteten am vergangenen Donnerstag 43 gutgelaunte junggebliebene Senioren mit dem Bus in Richtung Straubing. Die Teamleiterin Gerlinde Zweck freute sich, bei der Begrüßung im Bus sehr, über die rege Teilnahme und gab einen kurzen Verlauf des Tagesausfluges bekannt. Es erstes Ziel steuerte man das Gasthaus mit Pension Mühlbauer in Irsenfelden an, wo man vor Einnahme des Mittagstisches noch einen kleinen Rundgang machte und sich die nahegelegene Kapelle wie auch die noch sehr gut behangenen Obstbäume und Zwetschgen noch begutachtete.
 
H. H. Kaplan Armin Maierhofer mit Kreuzreliquie und Marienaltar
 

Anschließend ging es über Straubing zum wohl eines der ältesten zählenden Wallfahrtsort  Haindling. Dort wurden die Prackenbacher vom H. H. Kaplan Armin Maierhofer bereits erwartet. Nachdem die Wallfahrer dort Platz genommen hatten wurden diese von Kaplan Maierhofer sehr herzlich willkommen geheißen. Bei der halbstündigen Andacht wurde gebetet und Marienlieder gesungen. Anschließend erhielten die Wallfahrer mit der gestifteten Kreuzreliquie den feierlichen Schlusssegen.

Dann gab Kaplan Maierhofer einige kurze Erläuterungen über die Wallfahrt. So gibt es den Wallfahrtsort seit 1337. Ende des siebzehnten Jahrhunderts wurde auch der Marienaltar errichtet und in dieser Zeit hat der Fürstbischof Ernst von Wartenberg dem Wallfahrtsort eine Kreuzreliquie gestiftet.

 
Die Prackenbacher Wallfahrer mit H. H. Kaplan Armin Maierhofer in der Wallfahrtskirche nach der Führung.
 

Die erste Erwähnung dieses Ortes stammt aus einer Stiftungsurkunde, wo ein Ehrenbürger aus Regensburg diesem Wallfahrtsort im Jahre 1337 eine Kaplanei zum Frauenaltar gestiftet hat. Haindling gehörte seit 891 zum Besitz des Klosters St. Emmeram in Regensburg. So wurde einstmals eine Marienkapelle errichtet und diese wurde im Laufe der Jahre immer erneuert und vergrößert bis es zur jetzigen Wallfahrtskirche wurde. 1721 hat man die Kirche so belassen aber im Barockenstil neu erbaut.

Die Kirche ist Maria geweiht und hat ihr Pratozinium an Maria-Himmelfahrt. Als weiteres ist die Kirche der heiligen Dreifaltigkeit geweiht, dies sollen auch die drei Portale beim Eingang die Heilige Dreifaltigkeit symbolisieren. Ein weiteres Anliegen der Kirche sind verschiedene alte Wallfahrten. Die älteste Wallfahrt welche nach Haindling kommt ist die Pfarrei Andermannsdorf bei Ergoldsbach. Diese kommen bereits zum 554 mal in ununterbrochenen Reihenfolge. Die Pfarrei Griesbach bereits zum 377 mal. Diese beiden Wallfahrten waren Pestwallfahrten. Dabei werden besonders die Hl. Rochus und Hl. Sebastian verehrt. Auch befinden sich in der Kirche 3 Tabernakel als weiteren Hinweis der Hl. Dreifaltigkeit.

Als weiteres erläuterte Kaplan Maierhofer noch einen Teil der Votivgaben. Die letzte Heilung welche vom Wallfahrtsort Haindling datiert, war etwa aus dem Jahre 2000; dabei ist einer von seinem Nervenleiden geheilt worden.

Anschließend besichtigt man noch die Kreuzkirche, bedankte sich bei Kaplan Maierhofer für die Andacht und für die Führung und machte sich so auf den Weg wieder zurück, Richtung Bayerischer Wald.

 
Beim Eintreffen am Erlebnisbauernhof in Edt.
 

Über Straubing, Rattiszell, Herrnfehlburg erreichte man dann die Ortschaft Edt bei Haselbach. Dort kehrte man bei Marianne Zollner im Erlebnisbauernhof ein.

Zum Kaffee standen frisch gebackener Kuchen auf großen Blechen zur Auswahl. Brotzeiten aus dem eigenen Bauernhof mit hausgemachten Butter, Salami, Wurst und Schwarzgeräucherten mit frischen Brot aus dem eigenen Hausbackofen wurden ebenfalls serviert. Das Ganze gab es auch auf dem Hofladen mit Eiern, Tomaten, Glasfleisch und –Wurst, hausgemachte Marmeladen, frischer Milch auch zum mitnehmen; je nach Jahreszeit auch mit frischen Enten und Gänsen sowie mit verschiedenen Käsesorten.

Das Feder- wie auch das Rindvieh konnte in den Gärten und Ställen besichtigt werden. In den gemütlichen Stuben erzählte dann die Besitzern und Betreibern des Erlebnisbauernhofes wie alles mit dem Brotbacken und Buttermachen angefangen hat und wie sie als eine der ersten in ganz Deutschland mit der Direktvermarktung und mit viel Hindernissen begonnen hat. Der Betrieb wird laufend geprüft und durch die zuständigen Stellen überwacht. Der Anfang so berichtete sie, war sehr hart.

So wird auch das ganze Korn für das Brotbacken aus der eigenen Landwirtschaft erwirtschaftet; dieses Jahre war es besonders hart wegen der schlechten Witterung. Für die Käse- und Milchproduktion muss sehr früh aufgestanden werden, denn der Milchwagen steht außerdem schon um 5.45 Uhr vor der Stalltür. Die Masse an herumlaufenden Hühnern produziert aber auch eine große Menge an Eiern. Für die ganze Familie mehr als genügend Arbeit für die Bewirtschaftung des Betriebes auf dem Stundenplan steht.

Aber die Familie Zollner hält fest zusammen und steht auch noch mit ihren Freunden für das anstehende Schäferfest in Bielberg und das Schrannen-Fest in Straubing freiwillig zur Verfügung und steht dort mit Fingernudel und Sauerkraut, Blaukraut, Apfelkompott selbstverständlich alles ganz frisch zubereitet, parat. Auch verrät sie noch die Herstellung des Schwarzgeräucherten und vieles mehr. Für Familien mit kleinen Kindern ist dies sozusagen ein „Eldorado“.

 
Kreuz mit Totenbrettern beim Anwesen in Edt, welches von Herrn Zimmermann errichtet, gepflegt und gehegt wird.
 

Auch der betagte Opa geht von Tisch zu Tisch und erzählt und unterhält die Besucher, wenn auch sein Gehör, wie er berichtet, durch einen Granateinschlag im zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Mit Wehmut erzählt er vor den wunderbaren und einmalig bemalten Totenbrettern mit einem Kreuz, was er als 20-ig jähriger Soldat in Russland – kurz vor Kriegsende - versprochen hat. Damals bei mehr als 1,50 Meter Schnee, Temperaturen über 40 Grad Minus, keine Verpflegung mehr im Schützengraben, ab- und ausgehungert auch ohne Nachschub von Munition mehr, da habe er dies versprochen. Diesem Einlösen des Gelöbnisses ist er gerne nachgekommen. Als Stuckateur ist er viel herumgekommen und hat auch jedes Mal viele neue schöne Blumen mit nachhause gebracht und eingebaut. Doch desto schöner die Blumen waren umso mehr wurden diese von unbekannten wieder entwendet und so hat es sich nach vielen Jahren entschlossen die Anlage nur noch mit Grünbewuchs zu belassen. Mit diesen Erzählungen der Kriegserlebnisse und der wohl dadurch wahrscheinlich einmaligen und einzigartigen Totenbretteranlage entstandenen Anlage verabschiedeten sich die Senioren von Edt.

Auf dem Heimfahrt bedankte sich Gerlinde Zweck nochmals recht herzlich bei den Senioren für die Mitfahrt und das gute und schöne Miteinander und lud für den nächsten Seniorennachmittag am 14. Oktober 2010 ins Pfarrheim ein. Die Zusammenkunft ist sicherlich etwas besonderes, denn der Seniorenkreis hat seinen zehnten Geburtstag und bat deshalb auch um recht zahlreiche Beteiligung.

 
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Stand: 16. September 2010