Volkstrauertag in der Pfarreiengemeinschaft
am 12. und 13. November 2022

Pfarrer Johnson Kattayil gedenkt der Gefallenen und Vermissten in St. Peter und Paul in Krailing – Fahnenträger der Schloss-Schützen und Feuerwehr
 
Eingangs begrüßte Pfarrer Johnson Kattayil alle Gläubigen und die Vereine zum Gedenken des Volkstrauertages. So bat er um das Gebet für die Gefallenen und Vermissten, die ihr Leben hingaben als Soldat, als Frau und Mann bei der Polizei, bei der Feuerwehr für unsere Freiheit und den Frieden in der Welt. Wie viele trauernde Familien gibt es, die bis heute über den Tod eines ihrer Lieben nicht hinwegkamen, so Pfarrer Johnson.  In Krailing wurde bereits am Samstag, beim Vorabendgottesdienst der Gefallenen und der Vermissten der beiden Weltkriege gedacht. Am Sonntag fanden die Gottesdienste und das anschließende Gedenken an den Kriegerdenkmalen in Moosbach und Prackenbach statt.
  
Pfarrer Johnson vor dem Kriegerdenkmal in Prackenbach beim Totengedenken
  
In seiner Predigt bemerkte Pfarrer Johnson das wir bei diesen Gottesdiensten für die Opfer von Krieg, Not und der Gewalt beten und auch derer gedenken. Jesus kannte die Not, aber auch die heimliche Not der Menschen. Die Not, die sich die Menschen selbst schaffen und die Not, die sich Menschen bewusst oder unbewusst machen. In unserem Lebensbereich in unseren Familien und am Arbeitsplatz können wir einen Beitrag zum Frieden leisten. Alles, was wir von anderen erwarten, das tut auch ihnen, so der Geistliche.
   
1. Bürgermeister Andreas Eckl bei seiner Ansprache, flankiert von der Ehrenwache des Krieger- und Reservistenvereins Prackenbach
 
Nach den Eucharistiefeiern zogen Pfarrer Johnson, die Ministranten und die Vereine mit ihren Fahnen, die Gottesdienstbesucher und Bürgermeister Andreas Eckl auf die Friedhöfe zum Kriegerdenkmal.
  
Sprecher des Krieger- und Reservistenvereins Prackenbach Anton Ecker vor dem Kriegerdenkmal in Prackenbach
  
Bürgermeister Andreas Eckl bemerkte in seiner Ansprache, dass der Monat November traditionell den Toten gewidmet ist mit den Festen Allerheiligen, Allerseelen, Totensonntag und dem Volkstrauertag. Auch 104 Jahre nach dem ersten Weltkrieg und 77 Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkrieges gilt es die Erinnerung an die vorausgegangenen Kriege und ihre Folgen für die Welt wachzuhalten. Die Erinnerung daran ist wichtig denn wir können nur aus der Verantwortung der Geschichte eine gemeinsame Zukunft gestalten. Die Erinnerung geht auf, mit dem Blick auf die Gegenwart. Gerade heute aus aktuellem Anlass und unausweichlich denn seit dem 24.02.2022 hat Russland die Ukraine mit ihrer Hauptstadt Kiew, welche 1600 km von der Gemeinde Prackenbach entfernt liegt, angegriffen. Damit kann man sehen, wie nahe Krieg sein kann. Ein baldiges Ende von diesem fürchterlichen Konflikt ist zwar wünschenswert und erstrebenswert jedoch leider wohl nicht so schnell zu erwarten. Krieg in Europa ist ein Szenario, das nie wieder in diesem Maße aufblühen hätte dürfen. Europa muss stehen für Frieden und Freiheit und Achtung aller Menschen. Sie brauchen unseren Zuspruch und unsere Solidarität. Deshalb trauern wir am Volkstrauertag für die vielen Millionen Opfer dieser Tage, die durch Krieg und Terror in diesem und im letzten Jahrhundert ihr Leben verloren haben. Wir sind den Opfern der vergangenen und gegenwärtigen Kriege schuldig, denjenigen mit Entschlossenheit entgegenzutreten die andere überfallen und mit Krieg überziehen. Es ist unsere Pflicht den Anfängen von Terror und Gewalt zu wehren im Kleinen wie im Großen. Wir müssen wachsam und wehrhaft sein. Der Volkstrauertag ist ein Tag der Erinnerung und Besinnung. Üben wir den Frieden und hoffen, das irgendwann aus dem Volkstrauertag vielleicht einmal Volksfriedenstag wird, so der erste Bürgermeister Andreas Eckl. Dann legte er im Namen der Gemeinde Prackenbach an den Kriegerdenkmalen zum Zeichen des stillen Gedenkens einen Kranz nieder.
  
Fahnen der Vereine mit 1. Bürgermeister Andreas Eckl (von rechts), Ehrenwache, Sprecher Anton Ecker (salutiert), Ehrenwache, Ministranten, Pfarrer Johnson und Blaskapelle
  
Der Sprecher der Krieger- und Reservisten Anton Ecker erinnerte, dass seit dem letzten Gedenken zum Volkstrauertag keiner mit einer solchen Verschlechterung der Situation in der Welt gerechnet hätte. Das Grundproblem von uns Menschen aber hat ein österreichischer Soldat, der in den Dolomiten bei den drei Zinnen im Weltkrieg gefallen ist in seinem Tagesbuch hinterlassen. Folgende Zeilen waren darin zu lesen: Frieden bringt Reichtum, Reichtum macht Übermut, Übermut bringt Krieg, Krieg macht Armut, Armut macht Demut und Demut bringt Frieden. Es sind Worte, die bis heute ihre Gültigkeit nicht verloren haben. Der Übermut ist überall in der Gesellschaft und Politik. Hoffen und wünschen wir uns, dass uns die Verantwortlichen der Völker sich wieder mehr in Demut üben und uns der Frieden ohne Krieg und Armut erhalten bzw. wieder einkehrt. Für die Gefallen und Kameraden der Bundeswehr, die ihr Leben in Dienst und Einsätzen verloren haben, sowie im Namen aller von Krieg und Gewalt legte Ecker im Namen des Krieger- und Reservistenvereins Prackenbach einen Kranz am Ehrenmal nieder.
  
1. Bürgermeister Andreas Eckl bei der Totenehrung in Moosbach
  
Anschließend intonierte die Blaskapelle Ränkam das Stück „Ich hatt` einen Kameraden“ und die „Deutschland Hymne“ zum Gedenken der Gefallenen und Vermissten Kameraden.
 
Pfarrer Johnson vor dem Kriegerdenkmal in Moosbach beim Totengedenken
  
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Stand: 17. November 2022