Der Volkstrauertag ist und bleibt ein Tag der Erinnerung, er bewahrt die Toten vor dem Vergessen
 
- 15. November 2015 

Gottesdienste und Gedenkfeiern in der Pfarreiengemeinschaft Moosbach, Prackenbach-Krailing

Foto: Pfarrer Drexler und Bürgermeister Andreas Eckl
 
Bericht und Bilder: Margarete Holzfurtner
 

Die erste offizielle Feierstunde des 1919 gegründeten Volkstrauertags fand 1922 im Deutschen Reichstag in Berlin statt, als der damalige Reichstagspräsident Paul Löbe in seiner Rede einer feindseligen Umwelt den Gedanken an Versöhnung und Verständigung gegenüberstellte.

Mit Gottesdienst und Gedenkfeiern wurde auch in der Gemeinde Prackenbach am Volkstrauertag der gefallenen und vermissten Kameraden der beiden Weltkriege gedacht und an den Kriegerdenkmälern zur Erinnerung Kränze niedergelegt.

Mit großen Abordnungen nahmen die Vereine an den Messopfern in Prackenbach und Moosbach teil, die Pfarrer Josef Drexler zelebrierte und zur Begrüßung bemerkte,  dass wir auch angesichts der Tatsache traurig sein sollten, dass die hochzivilisierten Menschen bis heute kein probates Mittel gegen den Krieg und Gewalt gefunden haben.

In seiner Predigt gedachte Pfarrer Drexler nicht nur der Gefallenen und Vermissten, sondern wollte in seiner  Predigt an einen Priester erinnern, dem man zu seiner Zeit wegen seiner treuen Befolgung des Wortes Gottes nicht nur Hindernisse in den Weg legte, sondern sogar zu Tode brachte. Es war Karl Kramer,  der unter anderem von 1906 bis 09 als Kooperator in Prackenbach eingesetzt war. Er kam wegen der Antikirchlichen Schulpolitik mit dem NS-Regime in Konflikt. In seinem letzten Brief 1945 schrieb er, „dann muss ich halt auch beten wie unser Heiland „Vater nicht mein, sondern dein Wille geschehe“.

In der Ansprache an den Kriegerdenkmälern in Prackenbach und Moosbach erinnerte Bürgermeister Andreas Eckl an die schlimmsten Zeiten in der deutschen Geschichte der beiden Weltkriege. Er gedachte  der  Soldaten und der getöteten Zivilisten und auch der vielen Gefallenen, welche die Gemeinde Prackenbach zu beklagen hat. Er schloss auch die mit ein, die unter dem Tod ihrer Angehörigen litten.

Eckl bemerkte zudem, dass wir an diesem Tag nicht vergessen sollen, um wie vieles unsere Welt menschlicher und lebenswerter wäre, wenn es gelingen könnte,  Terror, Gewalt und Krieg zu vermeiden. Die schrecklichen Ereignisse von Paris an diesem Wochenende bestätigen wieder einmal, dass wir von einer Welt ohne Terror und Gewalt noch weit entfernt sind, so Eckl.
 
Foto: Pfarrer Drexler und Erwin Holzapfel - Wache: Michael Holzapfel und Ludwig Egner
  
Der Bürgermeister sprach auch die aktuellen Bilder der  derzeitigen  Flüchtlingsströme an, sie zeigen , dass ein Friedensprozess manchmal stockt und immer wieder des Anstoßes bedarf. Er erinnerte  an jene,   welche des anderen Glaubens Opfer der Gewaltherrschaft wurden und appellierte an die Umstehenden, die Geschehnisse im Gedächtnis und im Herzen zu bewahren. Denn der Volkstrauertag will versucht, den Toten eine Stimme zu geben, die auch heute noch Gehör finden kann.

Als Symbol für diesen Gedenktag legte er im Namen der Gemeinde Prackenbach einen Kranz nieder.  

Stellvertretend für alle anwesenden Vereine in Prackenbach legte Erwin Holzapfel vom Krieger- und Reservistenverein als Zeichen der Verbundenheit und des Dankes einen Kranz nieder. Vergessen wollte er dabei nicht derer, die ihr Leben für Volk und Vaterland geopfert haben, denn 70 Jahre Frieden muss alle Tage neu verteidigt werden. Er dankte allen für die Teilnahme, insbesondere Pfarrer Drexler für das Messopfer. Nicht vergessen wollte er die Kameraden der Bundeswehr, die in den Friedensmissionen ums Leben kamen oder gefallen sind. Dieser Tag soll uns Mahnung sein, dass der Friede auch heute noch Opfer verdient.   

Während die Vereine Salutierten und Böller krachten, ließen zum Schluss die Pfahlspatzen den guten Kameraden“ und das Deutschlandlied erklingen.

Abschließend dankte auch der Vorsitzende des KuSV Moosbach Stefan Obermeier, Pfarrer Drexler für den Gottesdienst, Bürgermeister Eckl  für die mahnenden Worte, der Wache, dem Böllerschützen und der Musikkapelle. Auch in Krailing gedachte man beim Vorabendgottesdienst am Samstag der Toten und Vermissten der Weltkriege. 

   
zurück zur Homepage:

Stand: 16. November 2015