Volkstrauertag am
17. November 2019
Die Geschichte kennt viele Kriege, aber sie kennt auch Frieden und Versöhnung
Gottesdienste und Gedenkfeiern in der Pfarreiengemeinschaft Moosbach,
Prackenbach-Krailing
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Diakon Andreas Dieterle beim Totengedenken vor dem Kriegerdenkmal | |||||
Bericht und Bilder: Margarete Holzfurtner | |||||
Mit Gottesdiensten und Gedenkfeiern wurde auch in der Gemeinde Prackenbach in den drei Ortschaften am Volkstrauertag der Gefallenen und vermissten Kameraden der beiden Weltkriege gedacht und an den Kriegerdenkmälern Kränze niedergelegt. Mit großen Abordnungen nahmen die Vereine an den Messopfern in Moosbach und Prackenbach/Krailing teil, die Pfarrvikar Emmanuel Okoro aus Viechtach und Diakon Andreas Dieterle zelebrierten und dazu alle Anwesenden, die Vertreter der Öffentlichkeit und der Vereine, Gäste, Kinder und Jugendliche begrüßten. Sie gedachten der unzähligen Opfer der beiden verheerenden Weltkriege, darüber hinaus aber auch der Opfer gegenwärtiger kriegerischer Auseinandersetzungen und auch derer, die bei den Auslandseinsätzen der Deutschen Bundeswehr ums Lebe kamen. Wenn wir Christen trauern, tun wir das – mit den Worten des hl. Paulus an die Thessalonicher – nicht wie Menschen, die keine Hoffnung haben, sondern im Vertrauen auf Gott, der Jesus aus der Welt des Todes rief, und der um Jesus willen auch unsere Toten zum Leben erwecken wird. So tragen wir unsere Verzweiflung, unsere offenen Fragen der Liebe Gottes an und bitten ihn um sein Erbarmen. |
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Bürgermeister Andreas Eckl bei der Ansprache vor dem Kriegerdenkmal in Prackenbach | |||||
Nach dem Evangelium, das Diakon Dieterle vom Evangelisten Lukas vortrug, bemerkte er anschließend in seiner Predigt, dass uns fast am Ende des Kirchenjahres Jesus mit sehr apokalyptischen, endzeitlichen Texten konfrontiert. Mit Kriegen, Terroranschläge, Hungersnöte und vieles mehr werden wir durch die Medien mit dieser bitteren Realität konfrontiert. Und gerade der Volkstrauertag stellt uns die schrecklichen Auswirkungen des Krieges deutlich vor Augen, denn wie viele junge Menschen aus unserer Pfarrei wurden brutal ihres Lebens beraubt. Und in vielen Ländern der Erde gelten Christen als eine der am stärksten verfolgten religiösen Gruppen, so dass alleine 2018 4136 Brüder und Schwestern ihren Glauben mit dem Leben bezahlten. Trotz aller Tatsachen ermuntert auch uns der Herr heute mit dem letzten Satz des Evangeliums: „Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen.“ Die Berufung der Christen ist eine Berufung zur Standhaftigkeit. Doch um standhaft zu bleiben, können wir uns aber nicht allein auf unsere eigenen Kräfte verlassen, wir brauchen die Hilfe Gottes. Dazu genügt aber nicht, nur dem Taufschein nach getauft zu sein, oder ab und zu ein bisschen Frömmigkeit zu zeigen und ein gutes Werk zu tun. Eine lebendige Beziehung zum Herrn soll gepflegt werden, aus der Nächstenliebe heraus das Leben zu gestalten, den Feinden vergeben und bereit sein zum Dienst an den Schwächeren. Wenn ich ein standhafter Mitarbeiter, eine Mitarbeiterin am Reiche Gottes bin, dann gewinne ich ein echtes Leben hier auf dieser Welt und ewiges Leben einst in der Ewigkeit, bemerkte Diakon Dieterle, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. |
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Bürgermeister Andreas Eckl bei der Ansprache vor dem Kriegerdenkmal in Moosbach | |||||
In den Fürbitten bat Lektor Anton Ecker für die gefallenen Soldaten, für die unschuldigen Opfer von Gewalt und Terror, für alle, die ihre Heimat, ihre Arbeit und ihre soziale Existenz verloren haben. Er bat für alle, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen, für die Familien, in denen die Verbindungen abgerissen sind und für alle, deren Leben zu Ende geht. Nach den Gottesdiensten und den Gebeten von Diakon Andreas Dieterle an den Kriegerdenkmälern gedachte der 1. Bürgermeister Andreas Eckl der unzähligen Männer, Frauen und Kinder, die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft, von Völkermord und Rassenwahn, von Terror und Vertreibung wurden. Er erinnerte an die dunkelsten Zeiten deutscher Geschichte, an die beiden Weltkriege und die Nazi-Diktatur, erinnerte an ein Leid und ein Grauen, für die es im Grunde keine Worte gibt, so Eckl. Er erwähnte auch die russische Großoffensive bei Stalingrad vor 77 Jahren, die 72 Tage dauerte und in der mindestens 700.000 Menschen getötet wurden. Deutschland hat sich nach 1945 seiner düsteren Geschichte gestellt. Obwohl wir in den letzten Jahrzehnten viel aufgearbeitet haben, doch wir erleben immer wieder, dass die dunklen Seiten unserer Geschichte verdrängt, beschönigt relativiert werden. Und trotzdem sind diese Gedenktage so wichtig, so Eckl. Sie führen uns allen vor Augen, was Krieg und Gewalt für die einzelnen Menschen bedeuten. Die Geschichte kennt viele Kriege aber sie kennt auch Frieden und Versöhnung. Der Volkstrauertag ruft uns auf, Krieg und Hass und Gewalt nie hinzunehmen, sondern stets und überall für unsere Werte einzutreten und einzustehen. Das ist die Botschaft der Opfer. |
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Die örtlichen Vereine um das Kriegerdenkmal in Prackenbach | |||||
Dann legte Bürgermeister Andreas Eckl zum Gedenken an alle Verstorbenen einen Kranz nieder. Stellvertretend für alle anwesenden Vereine legte auch Erwin Holzapfel vom Krieger- und Reservistenverein Prackenbach zum Gedenken der verstorbenen Kameraden einen Kranz nieder. Der Volkstrauertag sollte Anlass zur Dankbarkeit dafür sein, dass wir seit 2 Jahren in unserem Land ohne Krieg leben und unsere Kinder in freiheitlicher Demokratie aufwachsen können, so Holzapfel. Während die Vereine salutierten und Böller krachten, ließ die FW-Kapelle Ränkam den guten Kameraden und das Deutschlandlied erklingen. Vorsitzender Stefan Obermeier aus Moosbach dankte zum Schluss den Geistlichen Emmanuel Okoro und Diakon Andreas Dieterle für die Gottesdienste und den Feiern an den Kriegerdenkmälern sowie für die mahnenden Worte am Kriegerdenkmal, bevor sie allen Anwesenden den Segen erteilten. Auch in der Filiale Krailing gedachte man am Samstag beim Vorabendgottesdienst der Toten und Vermissten der beiden Weltkriege und bei einer Totenehrung am Kriegerdenkmal. |
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Pfarrkirche St. Georg mit Kränzen für die Kriegsopfer vor dem Gottesdienst | |||||
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Stand: 20.11.2019 |