Gottesdienste
und Gedenkfeiern zum Volkstrauertag in Prackenbach,
Moosbach und Krailing am 18.
November 2012
Bürgermeister Eckl: Wir müssen uns für den Frieden einsetzten
und wieder Mut und Hoffnung schöpfen
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Wache: Michael
Holzapfel und Ludwig Egner – Bürgermeister Xaver Eckl und Pfarrer John
Kodiamkunnel |
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Bericht und
Bild: Margarete Holzfurtner |
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Mit
Gottesdiensten und Gedenkfeiern wurde auch in der Gemeinde Prackenbach am
Volkstrauertag der Gefallenen, Vermissten und Kameraden der beiden
Weltkriege gedacht und am Kriegerdenkmal zur steten Erinnerung Kränze
niedergelegt. |
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Mit großen
Abordnungen nahmen neben den übrigen Gottesdienstbesuchern die Vereine
mit ihren Fahnen zunächst an
den Hochämtern in Krailing, Prackenbach und Moosbach teil, die Pfarrer
John Kodiamkunnel bzw. Pfarrer Josef Drexler zelebrierte. Bei seiner Begrüßung
in Prackenbach ging Pfarrer John auf die Liturgie des Sonntags ein, die
geprägt war von der
Botschaft über das Ende der Welt und von der Hoffnung auf die Vollendung.
Darüber hinaus sollten wir uns heute an das erinnern und nachdenkend
beten, was Krieg und Gewaltherrschaft bedeutet haben, ermahnte er die Gläubigen.
Die drei
Kyrierufe trugen Bürgermeister Xaver Eckl, Anton Ecker und Bettina
Heiland vor und zündeten jeweils eine Kerze an und stellten sie vor dem
Kreuz auf und auch die Fürbitten wurden von den drei Personen gesprochen.
In seiner
beeindruckenden Ansprache erzählte
Pfarrer John von einem 18-jährigen, der im Dezember1944 aus Belgien an
seine Eltern einen Weihnachtsbrief schrieb, weil er in diesem Jahr fern
der Heimat Weihnachten feiern müsse. Sie sollten sich nicht so viele
Sorgen machen, denn er hoffte, dass er nächstes Jahr wieder mit ihnen
feiern kann. Aber Willi, so hieß der Soldat, kam nie an, denn er wurde
getötet. Heute am
Volkstrauertag sollen wir uns an den Tod von Millionen Menschen erinnern,
die ihr Leben hingeben mussten, so Pfarrer John. Denn sich
der Toten zu erinnern, bedeutet,
dass wir mit ihnen und mit ihrem Schicksal verbunden bleiben. Der zweite
Weltkrieg ist zwar vorbei, aber auch heute,
mehr als 68 Jahre nach dem Ende sind die Wunden nicht verheilt.
Der Volkstrauertag sollte auch ein
Tag des Bewusstwerdens
sein, wohin diese Unmenschlichkeit und Feindschaft, Gewalt und Hass,
Gleichgültigkeit und Gier nach Geld uns führen, so der Pfarrer. In
Moosbach knüpfte Pfarrer Josef Drexler in seiner bemerkenswerten
Predigt auf das
Evangelium vom Weltende an. Obwohl heuer manche das Ende schon für den
21. Dezember voraussagen, kennt den Tag und die Stunde
niemand, nicht einmal der Sohn Gottes, sondern Gott allein,
versichert Jesus im Evangelium. Viel wichtiger wäre es, tagtäglich an
unser eigenes Lebensende ganz bewusst zu denken, das uns ja todsicher ist,
betonte der Redner. Wer
angesichts seines sicheren Todes und des damit verbundenen göttlichen
Gerichts Realist ist, wird automatisch demütig, stellte Pfr. Drexler
heraus. Das Gegenteil von Demut ist Hochmut, sagt der Geistliche. Und
dieser hat in der Menschheitsgeschichte schon einige gestärkt, die in
ihrem Hochmut nach der Weltherrschaft griffen und
unvorstellbares Leid über Millionen anderer gebracht haben.
Und diese Menschheitstragödie hat sich
bis auf den heutigen Tag immer wiederholt, so der Redner. Dies
sollte uns betroffen und traurig machen, vor allem aber nachdenklich –
und das nicht nur am heutigen Tag. Bei den
Ansprachen an den Kriegerdenkmälern in Prackenbach und Moosbach verlas Bürgermeister
Xaver Eckl zunächst einen zu Herzen gehenden sehr privaten Brief einer
Frau an den Ehemann, von dem sie seit Tagen keine Post erhalten hatte.
Diese verzweifelten Worte erreichte Otto Rößler nicht mehr, denn er ist
am 20. September1916 „auf dem Feld der Ehre gefallen“. Wenn gleich
diese Zeilen aus längst vergangener Zeit stammen, so sind Briefwechsel
wie dieser nach wie vor bitterer Alltag vieler Menschen auf der Welt,
sagte Eckl. Denn Krieg ist auch im 21.Jahrhundert noch immer Realität –
auch für uns Deutsche, behauptete er. Dann
sprach er von 7000 deutschen Soldaten im Auslandseinsatz, vor allem in
Afghanistan, wo sie ins
Kriegsgeschehen involviert sind und Gefallene
und Verwundete zu beklagen haben und von
2600 Gefallenen der NATO in den vergangenen zehn Jahren (allein in
Afghanistan) unter denen sich 52Soldaten
der Bundeswehr befanden - 16 fielen in den beiden letzten Jahren.
Und während unser Land im tiefsten Frieden lebt, setzen unsere
Soldaten fern der Heimat für unsere Sicherheit ihr Leben und ihre
Gesundheit auf´s Spiel, rief Eckl den Umstehenden ins Gedächtnis. Es
gibt also heute noch viele, die vergeblich auf eine Antwort auf ihren
Brief warten. Der
Volkstrauertag mahnt uns immer wieder, uns
für den Frieden einzusetzen und gegen Unfreiheit, Krieg und Terror
vorzugehen. Er rief die Umstehenden auf, dass es wichtig sei,
die Tradition des Volkstrauertages fortzusetzen und alle
Generationen mit einzubeziehen. Die Menschen sollten jedoch nicht in
Trauer verharren, sondern
auch Trost, Mut und Hoffnung schöpfen, dass es uns gelingt, gemeinsam
eine Welt zu schaffen, in der Konflikte nicht mehr mit Gewalt ausgetragen
werden und alle Menschen friedlich nebeneinander leben können. Zum
Gedenken und zur steten Mahnung legte Bürgermeister Xaver Eckl im Namen
der Gemeinde am Ehrenmal in Prackenbach und Moosbach einen Kranz nieder.
Stellvertretend
für alle anwesenden Vereine in Prackenbach dankte Erwin Holzapfel Pfarrer
John für die würdige Gestaltung des Gottesdienstes und legte im Namen
des Krieger- und Reservistenvereins als Zeichen der Verbundenheit und des
Dankes einen Kranz nieder. Wir waren Soldaten und bleiben Kameraden und
wer die Kameradschaft pflegt und im Glauben lebt, der ist im Leben und im
Tod nicht allein, so Holzapfel. In seiner Rede gedachte er aller
gefallener und vermisster Kameraden der Pfarrei
und vergaß auch nicht die Soldaten der Bundeswehr, die bei dem
Friedenseinsatz gefallen sind. Während
die Vereine salutierten und Böller krachten, ließen zum Schluss die
Pfahlspatzen den „guten Kameraden“ bzw. das „Deutschlandlied“
erklingen. Abschließend dankte auch der Vorsitzende des KuSV Moosbach
Stefan Obermeier Pfarrer Drexler für die würdige Gestaltung des
Gottesdienstes, Bürgermeister Eckl für die ergreifenden Worte, der Wache
und der Musikkapelle. Auch in
der Filialkirche Krailing gedachte man mit einem Gedenkgottesdienst der
Toten und Vermissen der beiden Weltkriege, zelebriert von Pfarrer John
Kodiamkunnel. |
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Stand: 22. November 2012 |